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Ich hab geträumt von Manderley

Es passiert mir äußerst selten, dass ich keine Worte finde. Eigentlich nie. Aber diesmal ist es schwierig. Denn ich müsste einen Superlativ an den anderen reihen, und das ist bekanntlich höchst verpönt. 

 

Aber wie soll ich ein Musical beschreiben, bei dem alle Elemente so perfekt umgesetzt sind und so dicht ineinandergreifen, dass das Publikum innerhalb kürzester Zeit in einem Zauber gefangen ist? Wunderschöne Musikstücke, großartig gesungen. Überzeugende schauspielerische Leistungen. Und das Bühnenbild erst! Bis ins kleinste Detail wird für jede einzelne Szene der richtige Rahmen geschaffen: lebensnah und eindringlich, zum Teil in pompöser Pracht, aber immer geschmackvoll. Zusätzlich werden Videoinstallationen genutzt, um das Bild zu komplettieren und Bewegungen, Schatten, Hintergründe einfließen zu lassen.

 

Durch das Zusammenspiel all dieser Elemente wird die Stimmung der packenden Geschichte mit einer Eindringlichkeit vermittelt, wie ich sie noch nie in einem Musical erlebt habe. Als Zuschauer hat man gar keine andere Wahl, als völlig in dem Stück zu versinken. Man lebt, liebt und leidet mit der Protagonistin und


verfolgt atemlos die Handlung, die immer geheimnisvoller und bedrohlicher zu werden scheint.

 

Absolut grandios ist  Willemijn Verkaik in der Traumrolle der düsteren Mrs. Danvers – besser könnte man diese dunkle, besessene Gestalt gar nicht verkörpern. Aber auch die anderen Titelrollen – die männliche Hauptperson gesungen von Musicalstar Mark Seibert, die weibliche Hauptrolle von Nachwuchstalent Nienke Latten - überzeugen gesanglich und schauspielerisch voll und ganz. Während der minutenlangen Standing Ovations am Ende der Aufführung flossen mir Tränen über die Wangen – einfach weil es so schön war.

 

Resümee: „Rebecca“ ist das beste Musical (abgesehen vom „Tanz der Vampire“), das ich je gesehen habe. Wer es verabsäumt, es sich anzusehen, der hat wirklich etwas versäumt!

 

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