Zwar kennt man mich in erster Linie als Literatin und unersättlichen Theaterfreak, aber Wien, die Stadt meines Herzens, bietet auch jede Menge Kultur abseits der Literatur. So laden etwa eine Vielzahl an Museen und Galerien dazu ein, in andere Sphären abzutauchen und die Welt in einem neuen Licht aus völlig unterschiedlichen Perspektiven zu entdecken.
Im Museumsquartier überrascht das Leopold Museum derzeit mit der Ausstellung „Ludwig Wittgenstein - Fotografie als analytische Praxis“. Sie zeigt den berühmten Philosophen von seiner unbekannten Seite als Fotograf und stellt seinem Wirken die Referenzen zeitgenössischer Fotografen gegenüber.
Zwar traf die Ausstellung nicht ganz meine Erwartungen, aber sie vermittelte interessante Einblicke in das Leben Wittgensteins und die Anfangszeit der Fotografie als bedeutende Kunstrichtung. Auch einige der zeitgenössischen Werke waren durchaus beeindruckend und stellten interessante Verbindungen zur Wittgenstein'schen Philosophie her.
Einen Besuch ist das Leopold Museum sowieso immer wert. Die Dauerausstellung „WIEN 1900. Aufbruch in die Moderne“ mit Werken von unter anderem Gustav Klimt, Egon Schiele oder Oskar Kokoschka sowie interessanten Einrichtungs-gegenständen aus der Zeit des Jugendstils bietet Kunstgenuss vom Feinsten für jeden Geschmack. Weit über die Betrachtung der einzelnen Exponate hinaus gewinnt die Besucherin, der Besucher einen Gesamteindruck vom Wien der Jahrhundertwende, diesem vor kultureller Energie brodelnden Kessel, aus dem mehrere Kunstrichtungen, aber auch Institutionen wie die Wiener Werkstätte hervorgingen, die bis heute das Bild der Stadt und seiner Bewohner prägen.
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